Politik

MdB Sevim Dagdelen (Linke): Keine Flüchtlinge nach Tröglitz

Über 500 bei Ostermarsch in Kassel


Ostermarsch in Kassel (Quelle: heldmann.photography)
Halitplatz war ein Startpunkt des Ostermarsches
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Unter dem Motto “Von deutschem Boden muss Frieden ausgehen!“ fand am Ostermontag eine der größten Kundgebungen im Rahmen der diesjährigen Ostermärsche in Deutschland statt. Neben den weltweiten Kriegen und Konflikten waren auch Flucht und Flüchtlinge ein Thema dieser Veranstaltung.
Ca. 500 bei Kundgebung am Rathaus
Quelle: heldmann.photography
Die Teilnehmer des Ostermarsches in Kassel hatten sich vormittags am August-Bebel-Platz im Westen und auf dem Halitplatz in der Nordstadt versammelt, um von dort zum Kundgebungsort vor dem Rathaus der nordhessischen Großstadt zu marschieren. Unterbrochen wurden die Märsche mit jeweils einer Kundgebung am Mahnmal am Weinberg und “Der Rampe“, einem der Universität gehörenden Mahnmal in Erinnerung an den Holocaust. Kassel ist Sitz des so genannten Friedensratschlags, einer bundesweiten Koordinationsstelle der Ostermärsche. Traditionell finden hier seit Jahren mit die größten Veranstaltungen statt. Während es aus der Nordstadt laut Polizeischätzung etwas 120 bis 130 Personen waren, die zum Rathaus zogen, wurden auf der anderen Route etwas 350 bis 400 gezählt.
Kundgebung am Mahnmal "Die Rampe"
Quelle: heldmann.photography
Nadine Fingerhut sorgte für musikalischen Rahmen
Quelle: heldmann.photography
Zwei Demonstartionszüge durch Kassel
Quelle: heldmann.photography
Kritik an Rüstungsexporten
Quelle: heldmann.photography
Im Mittelpunkt der Demonstrationen und der Kundgebungsreden standen die Kriege in der Ukraine, im Jemen, in Syrien und Somalia. Die Redner kritisierten vor allem die Rolle der Bundesregierung, die durch Waffenexporte und Militärausbilder treibend in die Konflikte eingreife. Aus Kassel stammen unter anderem die Leopard-Panzer, die von Krauss-Maffei produziert werden. Die Redner forderten den Stopp aller Rüstungsexporte. Dies verlangte auch die Hauptrednerin der Kasseler Kundgebung, die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen (Die Linke).
MdB Sevim Dagdelen in Kassel
Quelle: heldmann.photography
Für Irritationen sorgte sie allerdings mit der Forderung an die verantwortlichen Politiker in Sachsen-Anhalt, nach den von der NPD maßgeblichen gesteuerten rassistischen Kundgebungen und dem kürzlich erfolgten Brandanschlag auf ein als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenes Gebäude in Tröglitz, dort keine Flüchtlinge mehr unterzubringen. Dies, so war unter den Teilnehmern zu hören, würde ja gerade die bestärken, die durch ihre menschenfeindliche rassistische Haltung solche Attacken erst hoffähig machen. Im Aufruf zum Kasseler Ostermarsch wurden die unter dem Motto “gegen die Islamisierung des Abendlandes“ unter anderem auch in Kassel veranstalteten rechtspopulistischen Bewegungen verurteilt. Mit ihnen würden rassistische Gedanken verbreitet und Feindbilder aufgebaut. Weitere Bilder vom Ostermarsch in Kassel finden Sie in unserer Fotogalerie.
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