Sport

Frankfurt erwartet einen weiteren Weltklasse-Marathon

32. BMW Frankfurt Marathon


Sportlerpressekonferenz vor dem Marathon (Quelle: heldmann-images)
Ein Teil des Spitzenfeldes mit Führungsfahrzeug
(Quelle: heldmann-images)
GDN - Die Breite in der Spitze als Maßstab genommen, ist die 32. Auflage des BMW Frankfurt Marathon am 27. Oktober (Start 10.30 Uhr) das am hochkarätigsten besetzte Straßenrennen 2013 im deutschsprachigen Raum. Daran ändert auch die kurzfristige, verletzungsbedingte Absage der Vorjahressiegerin nichts.
Jo Schindler (Mitte) auf der Sportler-PK
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In der Startliste finden sich 21 Läufer mit Bestzeiten unter 2:10 Stunden, fünf von ihnen sind bereits schneller als 2:05:30 Stunden gewesen. Bei den Frauen sind nach aktuellem Stand neun Läuferinnen mit Bestzeiten unter 2:30 Stunden dabei - darunter sieben, deren persönliche Rekorde unter 2:25 Stunden stehen. Am 27. Oktober ist sogar eine Weltjahresbestzeit möglich, die seit dem Chicago- Marathon von der Kenianerin Rita Jeptoo (2:19:57) gehalten wird. “Natürlich wäre es schön, wenn bei den Frauen die magischen 2:20 Stunden fallen würden. Die Läuferpersönlichkeiten hierfür sind bei uns in Frankfurt am Start“, sagt Schindler. Insgesamt werden etwa 15.000 Teilnehmer bei dem Rennen der höchsten Kategorie “Gold Road Race“ erwartet. Auch das extrem gut besetzte Männerfeld weckt hohe Erwartungen. Wenn die Wetterbedingungen günstig sind, scheint vieles möglich zu sein. Ein Kursrekord ist bei den Männern jedoch nicht geplant. “Wir hoffen auf ein schnelles Rennen mit einem Feld, das lange zusammenbleibt. Am Ende sollen zwei, drei Stars herauslaufen und den Sieg unter sich ausmachen." meinte Schindler.
Feyisa Lilesa
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Dass der Streckenrekord des neuen Weltrekordhalters Wilson Kipsang gebrochen wird, ist zumindest unwahrscheinlich. Überragende 2:03:42 Stunden lief der Kenianer 2011 in Frankfurt, 2:03:23 Stunden vor vier Wochen in Berlin. Die schnellsten Läufer des Männerfeldes beim BMW Frankfurt Marathon am 27. Oktober sind Dino Sefir (2:04:50), Feyisa Lilesa (beide Äthiopien/2:04:52), Vincent Kipruto (2:05:13), Levy Matebo Omari (2:05:16) und Albert Matebor (alle Kenia/2:05:25). Stark eingeschätzt wird zudem Eric Ndiema (2:06:07); Moses Masai (beide Kenia) könnte für eine Überraschung sorgen. “Ich habe vier Ziele für Sonntag: Den Weltrekord, den Streckenrekord von 2:03:42, den äthiopischen Rekord von 2:03:59 und meine persönliche Bestzeit. Wenn die Pacemaker einen guten Job machen, möchte ich eine Zeit von 2:03 Stunden laufen. Hailes Rekord ist immer in meinem Kopf, er ist mein Idol. Aber zumindest will ich eine persönliche Bestzeit laufen. Wir Äthiopier verstehen uns mit den Kenianer sehr gut, aber am Sonntag wird es einen großen Kampf geben.“ definierte Feyisa Lilesa seine Ziele für Sonntag.
Der Sieger von 2009, Gilbert Kirwa
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Auch der Sieger von 2009, Gilbert Kirwa, sieht sich als potenziellen Siegeskandidaten: “Es sind viele Läufer hier, die gewinnen können. Ich bin einer davon. Der Sieg 2009 in Frankfurt war einer der wichtigsten Momente für mich. Das möchte ich wiederholen. Ich fühle mich sehr gut, besser als letztes Jahr. Mein Ziel ist eine Zeit von 2:05 Stunden.“ Für das Frauen-Elitefeld gab es in den vergangenen Wochen zwei weitere hochkarätige Verpflichtungen. So kehrt Tirfi Tsegaye (Äthiopien) nach Deutschland zurück, nachdem sie vor einem Jahr als Berlin-Zweite mit 2:21:19 Stunden eine persönliche Bestzeit gelaufen war. In der Zwischenzeit gewann sie den Dubai- Marathon und wurde Fünfte in Boston.
Gelete Burka
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Wie im vergangenen Jahr wird in Frankfurt eine viel versprechende Debütantin aus Äthiopien am Start sein: Gelete Burka. Die 27-Jährige hat bei globalen Titelkämpfen bereits Medaillen über 1.500 Meter und im Crosslauf gewonnen. In den zurück- liegenden zwei Jahren startete sie bei einigen Straßenrennen und erreichte dabei unter anderem über 10 Kilometer eine Weltklassezeit von 30:53 Minuten Gelete Burka ist im Wettkampf noch nicht weiter als 15 Kilometer gelaufen. Bei der Eröffnungspressekonferenz kündigte sie jedenfalls ganz selbstbewusst eine Zielzeit von 2:20 Stunden an. “Erst nach den Weltmeisterschaften im August in Moskau habe ich mich entschieden, Marathon zu laufen. In einem Wettkampf bin ich noch nie weiter als 15 Kilometer gelaufen, aber im Training hatte ich auch 40-km-Läufe. Mein Ziel ist eine Zeit von 2:20 Stunden. Das Marathontraining ist hart und herausfordernd, körperlich und mental. Aber lange Strecken sind für uns in Äthiopien kein Problem, ich musste immer lange Distanzen zurücklegen, wenn ich wohin musste.“
Lisa (li.) und Anna Hahner
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Bei den deutschen Sportlern liegt das Augenmerk auf den Zwillingsschwestern Lisa und Anna Hahner, die erstmals gemeinsam bei einem Marathon an den Start gehen warden. “Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Schwester und ich 42 Kilometer nebeneinander laufen, strebt gegen Null. Wir wollen möglichst lange zusammen bleiben, aber dann wird jede das Beste wollen. Wir brauchen uns nur anzuschauen und sehen, wie es der anderen geht. Den Halbmarathon werden wir in 1:15 Stunden anlaufen. Die 2:30 ist eine Marathonmarke, die natürlich im Kopf schwebt.“ setzte Lisa Hahner klare Maßstäbe. Ihre Schwester Anna ergänzte: “Wenn eine von uns sich wohl fühlt, läuft sie eben etwas schneller. Meine Form ist trotz meines Ermüdungsbruch vom April sehr gut. Die EM in Zürich nächstes Jahr ist ein klares Ziel für uns, da wollen wir bei unserer ersten gemeinsamen internationalen Meisterschaft starten.“
Sören Kah
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Nominell stärkster bei den deutschen Männern ist Sören Kah, der eine Bestzeit 2:13:57 zu Buche stehen hat. In diesem Jahr ist er verletzungbedingt nicht in der Vorjahresform, will sich aber einen Start in seiner Heimatstadt nicht nehmen lassen. “Es war im Vorjahr ein prägendes Erlebnis, in Frankfurt unter 2:14 Stunden zu laufen. Nach zwei Knieoperationen bin sehr froh, an der Startlinie zu stehen. Ich konnte meine Trainingsumfänge langsam steigern. Es war keine strukturierte Marathonvorbereitung, aber ich bin in Form. Am Sonntag werde ich Markus Weiß-Latzko mit einem konstanten Tempo führen, er will das EM B-Limit von 2:15:30 Stunden schaffen. Ich werde, so lange es geht, mein Bestes geben.“
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