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Texas richtet Mörder mit Giftspritze hin

Robert Moreno Ramos ist tot!


Hinrichtungsliege (Quelle: Gefängnisdirektion Texas)
GDN - Der 64 Jahre alte Mexikaner Roberto Moreno Ramos wurde im Todestrakt in Texas Huntsville mit der Giftspritze hingerichtet. Ramos ist 1993 wegen Mordes verurteilt worden. Er prügelte seine siebenjährige Tochter und den dreijährigen Sohn sowie auch seine Frau zu Tode.
Gefängnisturm Texas Huntsville
Quelle: Marce Tayler
Anschließend vergrub er die Leichen unter dem Badezimmer des Hauses in der texanischen Stadt Progreso an der Grenze zu Mexiko. Sein Fall machte in den USA und Europa Schlagzeilen, weil ihm kein konsularischer Beistand aus Mexiko angeboten wurde, obwohl ihm das nach internationalem Recht als Angeklagter zustand. Sein Anwalt hat vergeblich versucht, die Hinrichtung abzuwenden. Vor dem Supreme Court, dem höchsten US-Gericht, argumentierte sein Verteidiger, dass im Prozess seine Missbrauchserfahrungen und eine psychische Erkrankung seines Mandanten keine entsprechende Würdigung im Urteilstenor Anklang gefunden habe.
Der Supreme Court wies die Einlassung des Anwalts zurück. Selbst der Internationale Gerichtshof hat sich mit dem Fall intensiv befasst. Das Gericht in Den Haag entschied im Jahr 2004, dass Ramos bei seiner Verhaftung nicht über seine konsularischen Rechte aufgeklärt worden sei. Letzteres trifft ebenfalls auf 51 weitere Mexikaner zu, die in den USA zu Todesstrafen verurteilt worden waren (Quelle: Internationaler Gerichtshof Den Haag).
Roberto Moreno Ramos
Quelle: Department of Criminal Justice Texas
Der Gerichtshof empfahl damals die Fälle neu aufzurollen. Präsident George W. Bush ordnete daraufhin eine Überprüfung an. Jedoch im Jahr 2008 setzte der Supreme Court die Anordnung des damaligen Präsidenten außer Kraft. Anweisungsbefugt sei nur der Kongress, der die einzelnen US-Bundesstaaten der USA zu solch einem Schritt die Legitimation erteilen kann und nicht Den Haag. Der Verurteilte dankte kurz vor seiner Hinrichtung in seinen letzten Worten der mexikanischen Regierung für ihre Hilfe. Ebenfalls bedankte sich Ramos auch für die “humane Behandlung“ im texanischen Gefängnis.
Unmittelbar vor der Verabreichung der Injektion dankte er Gott und sagte dann: “Ich bin bereit.“ Um 21:36 Uhr (Ortszeit) wurde er für tot erklärt.
Es ist die 21. Hinrichtung in den USA in diesem Jahr, elf Todesurteile davon vollstreckte der Staat Texas. Laut Amnesty International gilt Texas als der “fleißigste“ Vollstrecker der Todesstrafe in den USA gegenüber anderen US-Bundesstaaten (Quellen: Presseabteilung von Huntsville, Amnesty International, The Texas Tribune).
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